Passend zu klirrend kalt – Süchtig nach Soir D’Orient

Ich bin immer auf der Suche nach dem einen Parfum, das mich verzaubert, das mein Wesen, meine Persönlichkeit und meine Stimmung in genau diesem Moment ausdrückt.

Natürlich bin ich nicht immer gleich. Sondern heute so und morgen so, und übermorgen wieder ganz anders. Manchmal etwas leichter, manchmal dunkler. Manchmal fröhlicher, manchmal komplizierter. Und mal mehr, mal weniger flirty. Weshalb ich ziemlich oft bei der kleinen Parfümerie in der Weinstraße lande, denn dort kann man unendlich verweilen und auf die Duftreise gehen. Zudem bekommt man eine traumhafte Beratung.

Ein Duft muss Charakter haben, finde ich. Einfach nur simple, gute Duftkompositionen sind für Duftkerzen. Und auch die mag ich lieber mit ein bisschen Tiefgang.

Düfte sind für mich Stimmungsdüfte. Die mir meine eigene kleine Welt schaffen und die Gabe besitzen, mich an einen anderen Ort zu entführen. Wie die Räucherstäbchen, die ich so liebe. Und wie SOIR d’ORIENT, dieser besondere Duft, der mir eine Geschichte erzählt und Geschichten mag ich nämlich ganz besonders.
Aber nach was riecht er? Soir d’Orient, ein Duft mit einer geheimnisvollen Aura, voller Leidenschaft für eine strahlende Weiblichkeit. Eine Komposition ebenso rätselhaft wie faszinierend in Ihrer Sinnlichkeit. Wie eine Reise durch die Zeit führt uns diese neue Kreation zu den Ursprüngen von Eau du Soir und beleuchtet eine andere Facette des Alcázar. Die Sonne Andalusiens geht über diesen uralten Mauern unter, lässt die Azulejo-Kacheln in metallischen Reflektionen funkeln und enthüllt mit ihrem Strahlen die ganze Magie eines orientalischen Abends.

Doch da Düfte so eine unendlich persönliche Angelegenheit sind, fordert jeder Duft den Träger dazu auf, seine eigene Geschichte dazu zu erzählen. Und bleibende Erinnerungen zu schaffen, die auf ewig damit verbunden sein werden. Denn Düfte brauchen Zeit. Zeit zu wirken, sich zu entfalten. Erst nach einer halben Stunde ist der wundervolle SOIR d‘ ORIENT für mich das, was er sein soll.

Mit Düften verhält es sich so wie mit Menschen, mit Kaviar oder mit Figuren aus Romanen: oft verliebt man sich erst, wenn man sie besser kennen lernt. Und genau da beginnt dieser wunderbare Duft sich zu entfalten. Eine Komposition absolut modern, geheimnisvoll, komplex. Ein Zaubertrank durch und durch. Je länger ich ihn trage, umso sanfter und pudriger wird er und umhüllt sanft mich für Stunden.

Definitiv one of a kind, individuell, speziell. Bestimmt auch nicht jedermanns Geschmack. Aber dieser Duft ist für mich absolut für den Winter. Ich möchte ihn ganz dick auf Cashmere aufsprühen und mich hineinkuscheln. Und durch die gezuckerten oder schneebedeckten Wege im Englischen Garten laufen, als wäre es mein allererster Tag, verliebt in diese eisige, sonnige, wunderschöne Stadt.

Ich habe lange Zeit meine Düfte nicht hinterfragt, einfach aufgesprüht was ich immer schon getragen habe, ohne die Entwicklung des Duftes auf meiner Haut genauer zu beobachten. Aber die Wahrheit ist: Düfte sind wie Klamotten. Manche stehen einem und andere nicht. Manche sind vorteilhafter als andere. Und sie verwandeln sich im Laufe der Zeit.

Einer Frau auf der Straße wegen ihrem Duft hinterherzurennen ist also sinnlos.

Düfte wirken bei jedem von uns- sogar bei Geschwistern- absolut unterschiedlich.

PS: Wer jetzt übrigens Lust auf Düfte bekommen hat, dem empfehle ich die kleine, privat geführte Parfümerie mitten im Herzen Münchens und ehemaliger Hoflieferant.
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Bildmaterial: alicecities